YoungCapital Blog für Unternehmen

Ein Unternehmen ohne Unternehmenskultur ist wie die Beatles ohne John Lennon:
unvorstellbar. Aber wie findet man gemeinsame Werte? Die DNA, die alle Mitarbeiter verbindet? Und wichtiger noch: Wie pflegt man diese Kultur?


Eine Unternehmenskultur denkt man sich nicht aus

Sie existiert bereits. „Sobald Menschen zusammenkommen, entstehen automatisch
gemeinschaftliche Werte“, erklärt Marcia Goddard, Neuropsychologin und Head of
People & Culture bei Schokoladenhersteller Tony’s Chocolonely. Stellen Sie sich
Fragen wie: Was verbindet meine Mitarbeiter? Worauf sind sie stolz und worauf
nicht? Was müssen sie auf dem Kasten haben, um Qualität zu liefern? Wenn Sie
diese Fragen für sich beantworten, wissen Sie sofort, welche Unternehmenskultur zu Ihnen passt.
Was überhaupt nicht funktioniert: „Denken: So will ich werden, also bin ich ab jetzt
so“, sagt Marketing Stratege Marieke Pleines. „Verstellen Sie sich nicht. Es kommt
nur allzu oft vor, dass eine Marketingagentur versucht, Unternehmen ein sexy Image
überzustülpen. Dann passen äußerer Eindruck und Innenleben aber nicht mehr
zusammen. Nur echte Marken sind starke Marken.“

Konstruktive Fehlerkultur

Natürlich gibt es Dinge, denen jede Unternehmenskultur Rechnung tragen muss. So
spielt Sicherheit beispielsweise eine große Rolle, findet Personalleiterin Negin
Niehues. „Jeder – vom Empfang bis zur Management-Etage – soll bei uns immer und
überall alles sagen dürfen.“ Das fördert auch die Kreativität. Man läuft nicht immer
mit dem Gedanken herum: Hilfe, gleich werde ich zur Rechenschaft gezogen. Man
hat die Möglichkeit, ganz anders über seine Arbeit nachzudenken.

Auch für Marcia ist eine konstruktive Fehlerkultur das Allerwichtigste am Arbeitsplatz. Ihr Motto lautet: Such die Schuld in der Situation, nicht bei der Person.
Wenn Mitarbeiter sich trauen, Fehler zu machen, wird die Kultur automatisch
kreativer, belastbarer, selbstkritischer, empathischer und mutiger. All das sind
Eigenschaften, die ein Unternehmen braucht, um mit den Entwicklungen des
21. Jahrhunderts Schritt zu halten.

Los geht‘s

Sobald die Kultur eines Unternehmens definiert ist, beginnt die eigentliche Arbeit: sie zu erhalten und zu erweitern. Und dieser Prozess ist nie fertig. Fragen Sie sich also regelmäßig: Passt unsere Unternehmenskultur noch zu unseren Zielen? Sprechen Sie auch regelmäßig mit Vorgesetzten. Sie spielen hierbei eine entscheidende Rolle: Eine positive Unternehmenskultur steht und fällt mit ihnen. Wenn sie eine negative Ausstrahlung haben, überträgt sich das auf die ganze Firma.
Ein weiterer Tipp: Bleiben Sie in echtem Kontakt, auch in der Corona-Zeit. Gerade
jungen Mitarbeitern ist dies wichtig. Und vergessen Sie auf keinen Fall die
Flexarbeiter. Sie sind die Visitenkarte des Unternehmens und damit ebenso ein Teil
der Unternehmenskultur. Am besten unterscheiden Sie so wenig wie möglich
zwischen Festangestellten und Flexarbeitern. So können Sie gemeinsam die
Grenzen ausloten. Davon können Ihre Mitarbeiter und die Unternehmenskultur nur
profitieren.
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