YoungCapital Blog für Unternehmen

Vorurteile über die jüngste Generation am Arbeitsplatz? Die gibt es wie Sand am Meer. Zum Beispiel seien die heutigen Zwanzigjährigen faul, anspruchsvoll, wollen keinen Bürojob und springen von einem Job zum anderen. Aber sind diese Vorurteile wahr, und wenn ja, wie schlimm sind sie wirklich?

Einige Vorurteile treffen tatsächlich auf einen Teil der Gen Z zu. Beispielsweise wollen einige der jungen Leute lieber in Teil- statt in Vollzeit arbeiten. Nicht aus Faulheit: Nein, sie wollen sich zusätzlich ehrenamtlich engagieren, ein eigenes Unternehmen neben ihrer Festanstellung betreiben oder sich bewusst für eine bestimmte Work-Life-Balance entscheiden. 

Vorurteile hinterfragen 

Das macht sie keineswegs faul, es unterscheidet sie aber von den Generationen vor ihr - das macht sie nicht besser oder schlechter als andere. Ein Vollzeitjob passt zu manchen Menschen einfach besser als zu anderen. Haben Sie Bewerber:innen, die weniger als 40 Stunden arbeiten möchten? Fragen Sie nach, warum sie in Teilzeit arbeiten möchten. Auf diese Weise lernen Sie die Bewerber:innen besser kennen. Und wer weiß - vielleicht stellt sich heraus, dass sie in ihrer Freizeit etwas tun, wovon Sie profitieren können. 

Ein weiteres Vorurteil: Jungen Leute geht es vor allem ums Geld. Ganz schwarz auf weiß: Ja, junge Menschen interessieren sich mehr für Geld als ältere Generationen. Das hat vor allem auch mit der Lebensphase zu tun, in der sie sich befinden. Geld gibt ihnen die Freiheit, zu tun und zu kaufen, was sie wollen. 

Job-Hopping

Ein weiterer großer Unterschied zwischen den Babyboomern und der Generation Z besteht darin, dass die Gen Z viel häufiger den Arbeitsplatz wechselt. Viele junge Menschen wollen keineswegs jahrelang den gleichen Job im gleichen Unternehmen ausüben. Sie wollen Erfahrungen sammeln. Neue Dinge lernen. Sich selbst und die Welt entdecken.

Fast jeder in diesem Alter sucht nach dem Leben, dem Job und dem Umfeld, das zu seiner Person passt. Bei der Gen Z geschieht das nur auf eine andere Art und Weise, sie machen sich generell eher Gedanken darüber, was sie wollen. Darüber, wie ein Unternehmen arbeitet und ob sie damit einverstanden sind. Sie arbeiten nicht jahrelang, um sich Sicherheit zu verschaffen; sie wollen Veränderung.

Was auch immer der Grund dafür ist, dass sich die jüngste berufstätige Generation so sehr von den vorherigen unterscheidet - Unternehmen können diese Entwicklung nicht ignorieren. Ich kann Ihnen nur einen Rat geben: Sprechen Sie das Thema offen an. Es bringt Ihnen sowohl als Arbeitgeber als auch als Arbeitnehmer viel mehr, wenn Sie offen und ehrlich kommunizieren.

Anders als üblich

Nicht selten lassen uns die Kunden wissen, dass sie niemanden ohne Berufserfahrung wollen. Erfahrung ist notwendig, es werde jemand gesucht, auf den oder die man sich verlassen kann. Das hat etwas für sich, aber sehen Sie das ganze doch mal von der anderen Seite aus: Kreativität, frischer Blick und unendliche Energie machen junge Menschen zu einer wertvollen Ergänzung Ihres Teams. 

Sorgen Sie für gute Unterstützung und seien Sie transparent. Feedback ist für junge Menschen wichtig, sie stehen noch ganz am Anfang und brauchen Bestätigung. Vergessen Sie aber auch nicht, sie andersherum nach ihrer Meinung zu fragen. Sie möchten - wie jeder andere Mensch auch - gehört werden. Was sollte ihrer Meinung nach anders sein und warum? Warum ist vielen jungen Menschen die Arbeit aus dem Homeoffice so wichtig, sind flexible Arbeitszeiten erforderlich und sollte die Zahl der Sitzungen reduziert werden? Sie haben eine starke Meinung. Nutzen Sie sie zu Ihrem Vorteil.

Dieses Feedback funktioniert übrigens auch andersherum. Wenn ich die verschiedenen Niederlassungen unseres Unternehmens besuche, frage so oft wie möglich, was wir als Unternehmen besser machen können, aber auch, was ich besser machen kann. YoungCapital beschäftigt größtenteils Mitarbeiter:innen der Generation Z. Offen für ihre Meinung zu sein und ehrliches Feedback anzunehmen, funktioniert in beide Richtungen. So erreicht man letztlich am meisten. Vor allem, wenn man junge Menschen für sich gewinnen will.

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