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Jeder von uns möchte ein gutes Gehalt haben, oder? Deine Bezahlung ist aber unter anderem davon abhängig, für welche Branche du dich entscheidest und in welcher Position du arbeitest. Um sicherzustellen, dass dein Lohn für wichtige Ausgaben wie Miete und Essen ausreicht, wurde in Deutschland ein Mindestlohn eingeführt. Aber wie hoch ist der aktuelle Mindestlohn? Wie hat sich der Mindestlohn in den letzten Jahren entwickelt? Und woher weißt du, ob du Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn hast? Bei uns kannst du unkompliziert alles zum Thema Mindestlohn in Deutschland nachlesen.

Mindestlohn Deutschland

Definition: Was ist der Mindestlohn?

Der Mindestlohn ist eine gesetzliche Lohnuntergrenze, die bei keinem Arbeitsverhältnis unterschritten werden darf. Eingeführt wurde der Mindestlohn in Deutschland am 1. Januar 2015. Gut zu wissen: Es gibt nicht nur den gesetzlichen Mindestlohn, sondern auch darüber liegende Branchenmindestlöhne. Von diesen profitierst du beispielsweise in der Pflege und im Steinmetz- und Bildhauer-Handwerk.

Der Mindestlohn ist im sogenannten Mindestlohngesetz (MiLoG) verankert. Dort kannst du unter anderem nachlesen, wann du Anspruch hast und wie der Mindestlohn durchgesetzt wird. Die Höhe des Mindestlohns wird von der Mindestlohnkommission vorgeschlagen. Diese gibt auch Empfehlungen für die Erhöhung des aktuellen Mindestlohns in Deutschland ab. Die Bundesregierung kann anschließend für oder gegen diesen Vorschlag stimmen.

Wie hoch ist der aktuelle Mindestlohn in Deutschland?

Aktuell liegt der Mindestlohn in Deutschland für alle Jobarten – zum Beispiel Vollzeit-Jobs, Nebenjobs und Minijobs – bei 12 Euro brutto pro Stunde. Für das Jahr 2023 ist derzeit keine Erhöhung geplant, da der Mindeststundenlohn im Jahr 2022 in drei Stufen angehoben wurde.

Wie hat sich der Mindestlohn in Deutschland entwickelt?

Wie sich der Mindestlohn in Deutschland entwickelt hat, kannst du in dieser Tabelle nachlesen:

Jahr Mindestlohn (Euro brutto pro Stunde)
2022 (seit 1. Oktober) 12
2022 (ab 1. Juli) 10,45
2022 (ab 1. Januar) 9,82
2021 (ab 1. Juli) 9,60
2021 (ab 1. Januar) 9,50
2020 9,35
2019 9,19
2018 8,84
2017 8,84
2016 8,50
2015 8,50

 

Derzeit gibt es keine Pläne, den Mindestlohn pro Stunde in Deutschland weiter anzuheben. Sollte sich das ändern, aktualisieren wir diesen Artikel. So kannst du sicher sein, dass du hier immer aktuelle Informationen zum Thema Mindestlohn findest.

Für wen gilt der Mindestlohn in Deutschland?

Grundsätzlich gilt der Mindestlohn für alle Arbeitnehmer in Deutschland. Es gibt allerdings Ausnahmen. Diese Gruppen haben keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn:

  • Jugendliche unter 18 Jahren, die keine Berufsausbildung abgeschlossen haben
  • Auszubildende während der Berufsausbildung, unabhängig von ihrem Alter
  • Praktikanten, die ein Praktikum als verpflichtenden Teil ihrer schulischen oder hochschulischen Ausbildung absolvieren
  • Praktikanten, wenn das Praktikum maximal 3 Monate dauert und zur Orientierung für ein Studium oder eine Berufsausbildung dient
  • Praktikanten, die an einer Einstiegsqualifizierung nach Sozialgesetzbuch oder an einer Berufsausbildungsvorbereitung nach Berufsbildungsgesetz teilnehmen
  • Langzeitarbeitslose während der ersten 6 Monate nach Beendigung der Arbeitslosigkeit
  • Personen, die ehrenamtlich arbeiten

Der gesetzliche Mindestlohn gilt auch für ausländische Staatsbürger, die in Deutschland arbeiten und ausländische Unternehmen, die in Deutschland tätig sind.

 

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Wie hoch ist der Mindestlohn für Auszubildende?

Grundsätzlich haben Auszubildende keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn. Umgangssprachlich wird allerdings oft von einem ‘Mindestlohn für Azubis’ gesprochen. Damit ist allerdings die Mindestausbildungsvergütung gemeint, die deutlich unter dem gesetzlichen Mindeststundenlohn in Deutschland liegt.

Im Jahr 2022 beträgt die Mindestausbildungsvergütung:

Ausbildungsjahr Mindestausbildungsvergütung
(Euro brutto pro Monat)
1. Ausbildungsjahr 585
2. Ausbildungsjahr 690
3. Ausbildungsjahr 790
4. Ausbildungsjahr 819

 

2023 steigen diese Beträge an:

Ausbildungsjahr Mindestausbildungsvergütung
(Euro brutto pro Monat)
1. Ausbildungsjahr 620
2. Ausbildungsjahr 732
3. Ausbildungsjahr 837
4. Ausbildungsjahr 868

 

Obwohl du als Auszubildender keinen Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn hast, kann deine Arbeitgeber dir also nicht beliebig wenig Geld zahlen.

Mindestlohn und Praktikum

Bei deinem Praktikum müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein, damit du Anspruch auf den gesetzlichen Mindestlohn hast. Dein Praktikum darf etwa kein verpflichtender Teil deiner schulischen oder hochschulischen Ausbildung – ein sogenanntes Pflichtpraktikum – sein.

Bei freiwilligen Praktika, die länger als drei Monate dauern und nicht zur Berufsorientierung dienen, kannst du aber durchaus Anspruch auf den aktuellen Mindestlohn in Deutschland haben. Führe einfach den Praktikumscheck auf der Website des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durch und erfahre, welche Regelungen für dich gelten.

Was kann ich tun, wenn ich weniger als den gesetzlichen Mindestlohn verdiene?

Wenn du Fragen zum Thema Mindestlohn in Deutschland hast, kannst du dich zunächst an das Bürgertelefon wenden. Dieses ist in der Regel montags bis donnerstags von 08:00 Uhr bis 20:00 Uhr erreichbar. Die Durchwahl für das Thema Mindestlohn ist 030 60 28 00 28.

Du arbeitest bereits, bekommst von deinem Arbeitgeber aber weniger als den derzeit gültigen Mindestlohn in Deutschland? Dann solltest du deinen Vorgesetzten zuerst schriftlich kontaktieren und ihn freundlich auf die Mindestlohnerhöhung hinweisen. Schicke am besten eine vertrauenswürdige Quelle wie die Informationsseite des Bundesministeriums für Soziales und Arbeit mit.

Reagiert dein Arbeitgeber nicht oder weigert er sich, dir den aktuellen deutschen Mindestlohn zu bezahlen, bleibt nur der Weg vors Gericht. Du musst dein Unternehmen also auf Auszahlung des Mindestlohns verklagen.

Gut zu wissen: Für Überprüfungen ist die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls zuständig. Hast du den Verdacht, dass ein Unternehmen sich nicht an die Regeln bezüglich Mindestlohn in Deutschland hält, kannst du dies (auch anonym) bei der Finanzkontrolle Schwarzarbeit melden.

Fazit

Der gesetzliche Mindestlohn ist der Betrag, den dir dein Arbeitgeber mindestens bezahlen muss. Es gibt allerdings Ausnahmen, zum Beispiel für Jugendliche, Auszubildende und unter Umständen für Praktikanten. In allen anderen Fällen hast du 2022 Anspruch auf einen Mindestlohn von 12 Euro brutto pro Stunde.

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