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Das Ende des Studiums naht, der Druck steigt. Das eigene Umfeld und du selbst erwarten, dass nach dem Kolloquium ein neues Leben beginnt und der perfekte Job in einer Führungsposition folgt und sehr viel Geld verdient wird.

Die Realität sieht häufig anders aus: Es fehlt der Plan, wie der Übergang in die Arbeitswelt überhaupt gelingen kann. In diesem Beitrag wird dir beispielhaft aufgezeigt, worauf du achten solltest und wie du dir den neuen Lebensabschnitt leichter machen kannst.

Familie und Freund:innen stehen einem auf den Füßen, das Konto ist leer, die Nerven liegen blank. Die häufigste Frage ist, welchen Job du nach dem Studium anfangen wirst. Dabei musst du zunächst erstmal ein Praktikum absolvieren und deine Thesis schreiben, bevor du diesen überhaupt antreten kannst. Der Kopf ist voll, ein Plan muss her.

Bereite deine Bewerbungsphasen vor

Suche nach Aushilfsjobs, die zu deinem Studium passen. Wenn dies nicht möglich ist, versuche ähnliche Jobs zu finden oder z.B. für deine Universität zu arbeiten. Tätigkeiten als Hilfskraft, Tutor:in oder Mentor:in sind auch gut, um deine Berufspraxis zu erweitern. Hier geht es nicht darum, Lücken im Lebenslauf zu vermeiden. Vielmehr geht es darum, dass viele denselben Studiengang absolvieren und du neben den bestandenen Fächern auch weitere Interessen und Fähigkeiten aufführen solltest.

Plane Bewerbungsphasen für Praktikum und Beruf. Prüfe vor allem dich selbst und was du möchtest. Lasse ein passendes Bewerbungsfoto für deine Branche machen und aktualisiere deinen Lebenslauf und dein Motivationsschreiben. Scanne alle benötigten Anlagen ein und bereite deine Bewerbungsmappe vor.

Erstelle rechtzeitig zwei Tabellen mit potenziellen Arbeitgebern für Praktika und Jobs, dies wird dir beim Priorisieren helfen. Trage immer dann, wenn du etwas siehst, diese einfach in die Liste ein, denn das spart Zeit und minimiert Streuverlust bei deinen Bewerbungen.

Beispielhaft einige Fragen, die du dir stellen solltest:

  • Wo kann ich mit meinem Studium beruflich arbeiten?
  • Wo sind diese Arbeitgeber ansässig?
  • Erfülle ich die Anforderungen der Stelle? Liegt mir das wirklich?
  • Wie weit kann oder will ich für Praktikum oder Beruf umziehen?
  • Was kostet mich der Umzug und wie bezahle ich das?
  • Habe ich eine Berufshaftpflicht oder Rechtsschutz?
  • Was bezahlt der Arbeitgeber und reicht das für meine Kosten?
  • Ist der Vertrag befristet oder unbefristet?
  • Wo kann ich Unterlagen wie ein qualifiziertes Führungszeugnis erhalten?
  • Gibt es die Aufstiegsmöglichkeiten, die ich mir wünsche?

Räume dein Social Media auf, bevor du anfängst, Bewerbungen abzuschicken. Gehe alle deine Kanäle durch und aktualisiere deine Xing- und LinkedIn-Accounts. Arbeitgeber suchen nach dir oder lassen deinen Namen durch spezielle Suchprogramme laufen, deswegen solltest du hier einen professionellen Eindruck hinterlassen. Das Internet vergisst nie.

Das Praktikum

Ein Praktikum finden - aber wo und wie werden diese bezahlt? Die Universitäten und Hochschulen bieten oft Netzwerkseiten für Praktika, Messen, Veranstaltungen und Aushänge der Einrichtung an. Es kann auch hilfreich sein, höhere Semester oder Professor:innen zu fragen. Pflichtpraktika müssen nicht zwangsläufig vergütet werden. Einige Arbeitgeber tun dies jedoch. Beachte dabei die Einnahmegrenzen von beispielsweise Bafög; überschüssiges Einkommen wird dir vom Bafög wieder abgezogen. Überlege, wie du das finanzieren kannst.

Suche ein Praktikum, das dich bei deiner Thesis unterstützt oder sogar relevante Themen ausschreibt. In manchen Fällen kannst du deine Werkstudentenstelle als Praktikum anrechnen lassen und dort deine Thesis schreiben.

Die Idee zu deiner Thesis muss noch nicht perfekt sein. Wähle deine:n Betreuer:in aus und schreibe ein Exposé, welches etwa eine Seite umfassen sollte. Sich mit einer Idee oder den Namen deiner Unterstützer zu bewerben, ist von Vorteil.

Die Suche nach dem Traumjob

Ein häufiger Fehler bei der Suche nach einem Job besteht darin, sich während des Praktikums nicht auf einen Job zu bewerben oder sich zumindest nicht zu informieren. Verlasse dich nicht darauf, nach einer studentischen Tätigkeit übernommen zu werden. Das ist nicht angebracht.

Außerdem melde dich zum Ende deines Studiums rechtzeitig arbeitsuchend, sonst verlierst du mögliche Ansprüche auf Arbeitslosengeld.

Nutze deine Excel-Liste für die Jobsuche und durchsuche einschlägige Internetseiten nach Jobangeboten. Trage ein, wann und wo du dich beworben hast, sowie den Status der Bewerbung. Füge auch die Kilometerzahl bei Bewerbungsterminen hinzu. Diese Liste ist hilfreich für den Nachweis beim Arbeitsamt und für deine Steuererklärung, insbesondere wegen der Bewerbungs- und Fahrtkosten, die du dort angeben kannst.

Bereite auch die Exmatrikulation von deiner Uni vor. Die benötigten Unterlagen findest du oft Online. Dazu gehören Bibliotheksausweis, Mensakarte, Schlüsselübergabe und diverse Unterschriften, um dein Studentenleben zu beenden.

Die Bewerbungsgespräche beginnen. Du hast deine Kleidung, deine Unterlagen, das Gespräch und dich selbst vorbereitet. Dein Gegenüber geht davon aus, dass du weißt, wo du dich beworben hast und kennt deinen Lebenslauf. Andernfalls würdest du nicht deine Chance bekommen. Hierbei geht es um deine Motivation: Warum willst du dort arbeiten? Zum Beispiel hast du als Kind gerne mit deinem Großvater an seinem alten Wagen geschraubt und deswegen möchtest du gerne für diesen Autoteilezulieferer arbeiten.

Falls die du Qual der Wahl haben solltest und mehrere Angebote erhältst, dann wäge mit deiner Prioritätenliste ab und prüfe selbst, welches Gespräch für dich angenehmer war.

Der erste Job nach dem Studium

Geschafft, endlich einen gut bezahlten Job nach dem Studium. Einstiegsjobs sind häufig mit umfangreichen Einarbeitungen oder nötigen Zusatzausbildungen verbunden, die du oft zusätzlich zu deiner neuen Arbeit erledigen musst.

Unternehmen investieren viel Geld in die Einarbeitung und erwarten entsprechende Ergebnisse. Nimm dir in dieser Zeit, die oft wenige Monate beträgt, privat nicht zu viel vor. Erholung ist wichtig. Es ist üblich, dass Prüfungsphasen vor der IHK oder vor Zertifizierungsstellen abgelegt werden müssen.

Das lebenslange Lernen wird in den Unternehmen immer mehr gefördert und gefordert. Nimm deshalb Angebote an, denn du könntest sie vielleicht sowohl für deinen jetzigen, aber auch für einen künftigen Job brauchen.

Freischwimmen, eigenverantwortliches und selbstständiges Arbeiten folgt auf die Einarbeitung. Routinen folgen und alles normalisiert sich. Häufig sind Einstiegsverträge befristet und diese Phase dient dem Arbeitgeber und dir dazu herauszufinden, ob dieser Job und du zusammenpasst. Handele frühzeitig, wenn dies nicht der Fall sein sollte.

Beförderung, Aufstiegsprogramm oder doch etwas ganz anderes?
Nach einigen Jahren im Job kommt diese Frage einfach auf. Bedenke, dass wenn du Bafög oder andere Kredite hast, diese beispielsweise fünf Jahre nach Ende des Studiums zurückgezahlt werden müssen.

Das Leben kommt oftmals anders als gedacht. Pläne ändern sich und das ist gut. Es ist besser, den bestehenden Plan anzupassen, als überhaupt keinen zu haben. Du wirst dich verändern und es kann passieren, dass der Job nicht mehr zu dir und deiner Lebenssituation passt. Es ist möglich, dass du dann erneut deine Arbeitgebertabelle benötigst.

Fazit

Dein Start in den nächsten Lebensabschnitt wird durch wenige, nicht sehr aufwendige Vorbereitungen wesentlich leichter für dich. Du setzt deine Prioritäten bei der Jobsuche und niemand anderes. Du planst deine Zukunft von Aushilfsjobs über Praktika bis hin zu deiner Thesis, deinem Wunschjob und deine Karriere. Unabhängig davon, wie gut der Plan aufgeht, kannst du ungestresst mit einem Lächeln Familie und Freund:innen berichten, was du nach deinem Studium vorhast.

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