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Der letzte Punkt und du bist fertig mit Schreiben. Doch was passiert eigentlich mit deiner Bewerbung, nachdem du sie abgeschickt hast? Zeit, einen Blick auf den Schreibtisch eines Personalers zu werfen und herauszufinden, wie deine Unterlagen auf einen Profi wirken.

Unsere langjährige Recruiterin Franziska plaudert in einem Interview aus dem Nähkästchen und gibt wertvolle Tipps, wie du mit deiner Bewerbung punkten kannst - und was du beim Anschreiben, Lebenslauf und Co. besser sein lassen solltest.


Bewerbung schreiben

 

Bewerbungstricks, mit denen du dir die Finger verbrennst

Starten wir mit einem Appetizer und den populärsten No-Gos, die Franzi immer wieder, auch wenn man es fast nicht glauben kann, in Bewerbungen entdeckt.

 

  • Bewerbungsbilder mit Snapchat-Filtern. Jawohl, richtig gelesen. Hundegesichter und Sterne mögen süß aussehen, vermitteln aber eher selten einen seriösen und professionellen Eindruck. Ebenso wenig wie der Bikiniabdruck vom letzten Südseeurlaub, sollte sich der Kandidat überlegt haben, durch leichte Bekleidung punkten zu wollen. Alles schon passiert.
  • Unvollständige Unterlagen. Wenn eine Bewerbung mehr Fragen als Antworten aufwirft, ist, wie Shakespeare sagen würde, something rotten in the state of Denmark. Da stimmt doch etwas nicht…
  • Anschreiben ohne Anrede und Schlusswort. Wollte sich da jemand nicht die Mühe machen, für die Bewerbung den richtigen Ansprechpartner herauszufinden? Man kann nur munkeln.
  • Muster-Motivations- und Anschreiben. Viele Vorlagen findet Franzi mit wenigen Klicks in Google wieder, in einigen Fällen steht sogar noch ein anderer Firmenname oder eine falsche Position in den eingereichten Unterlagen. Wenn sich ein Kandidat keine Mühe beim Schreiben der Bewerbung gibt, wie gut wird er dann seinen Job machen?
  • Fehlendes Motivationsschreiben, auch wenn es freiwillig ist. Besonders bei der Bewerbung auf Vollzeitstellen ein absolutes Must-Have und die ideale Gelegenheit, dicke Pluspunkte zu sammeln.
  • Allgemeine Formulierungen. Wer oberflächlich schreibt, erweckt den Eindruck, die gleiche Bewerbung noch an andere Unternehmen geschickt zu haben. Was sagt dieses Minimum an investierter Zeit über die Motivation des Kandidaten aus? Außerdem merkt ein geübter Personaler sofort, wenn jemand nicht über die Stelle informiert ist. Schachtelsätze und Formulierungen ohne Punkt und Komma gehören übrigens auch zu beliebten Fettnäpfchen, die dem Recruiter die Arbeit unnötig erschweren.
  • Rechtschreibfehler. Der Klassiker. Okay, es wird wohl nur wenige Personaler geben, die bei einem kleinen Kommafehler nicht mal ein Auge zudrücken. Aber Basics sind Basics!
  • Lästereien über den alten Arbeitgeber. Uncool!

 

Die richtige Bewerbung schreiben

 

Der erste Eindruck: So fällt deine Bewerbung durch Anschreiben und Andersartigkeit besonders positiv auf

Grundsätzlich lassen sich die Tipps in drei Kriterien einteilen, mit denen du deine Bewerbung so richtig auf Vordermann bringen kannst.

 

Der Inhalt

Lass den Leser in deinem Anschreiben erkennen, dass du dir bei der Bewerbung Gedanken gemacht hast. Sei kreativ, sei humorvoll. Letztendlich ist die Person, die über deine Bewerbung entscheidet, auch nur ein Mensch, der sich über Abwechslung freut.

Außerdem gilt: in der Kürze liegt die Würze. Überlege dir ganz genau, was du eigentlich sagen willst, und bringe es auf den Punkt. Denn oft hat ein Personaler nur wenige Sekunden Zeit für jede Bewerbung, da ist es hilfreich, wenn er sich schnell einen Überblick verschaffen kann.

Vergiss nicht, dass deine Unterlagen der erste Eindruck sind, den das Unternehmen von dir bekommt. Mit einem kreativen und knackigen Anschreiben signalisierst du, dass du ebenso effizient und effektiv arbeiten wie Bewerbungen verfassen kannst. Durch die Mühe, die du dir beim Schreiben der Bewerbung gemacht hast, erkennt der andere deine Motivation, ohne dass du sie in große Worte kleiden musst.

 

Das Layout

Ein Trick, einfach und genial. Überlege dir einmal, wie viele Bewerbungen ein Recruiter jeden Tag durchschaut. Sieht eine da nicht aus wie alle anderen, fällt sie positiv auf und bleibt in Erinnerung. So funktioniert nun einmal das menschliche Gehirn. Vergiss dabei aber nicht, dass Seiten wie lebensläufe.de und Co. nicht nur von dir angeklickt werden.

 

Die Sprache

Mach dir die Mühe und finde heraus, in welchem tone of voice, also welcher Sprache, sich das Unternehmen präsentiert. Jung, hip und stets per Du? Dann trau dich, auch in deiner Bewerbung “du” zu schreiben. Oder handelt es sich um ein schon lange etabliertes, vielleicht familiengeführtes Unternehmen, das sich der Öffentlichkeit mit einer distanzierten, höflichen Sprache präsentiert? Dann bleibe ebenfalls beim Sie und passe dich ihrem Ausdruck an. So gibst du zu verstehen, dass du dich intensiv mit deinem potentiellen Arbeitgeber auseinandergesetzt hast. Sollte dein Deutsch nicht so gut sein, dann schreib die Bewerbung doch einfach auf Englisch. Das ist besser, als den Google-Translator zu nutzen. Fehlerhafte und nullachtfuffzehn Sprache kommt einfach nicht gut an.

Der wichtigste Tipp, den du dir für deine Bewerbung merken solltest? Zeige deine Persönlichkeit, nicht nur in dem, was du schreibst, sondern auch in deinem Bild. Sei authentisch, sei du selbst.


Das perfekte Bewerbungsfoto

 

Butter bei die Fische: Wie zwischen Bewerbungen entschieden wird

Entscheidungen werden meist unter Zeitdruck getroffen, deswegen wandert der erste Blick bei vielen Personalern zunächst zu den Hard Skills, also den Anforderungen, die Kandidaten unbedingt erfüllen müssen. Erst wenn diese stimmen, bekommst du die Chance, mit deinen Soft Skills zu überzeugen.

Ein geübter Recruiter bewertet deine Bewerbungsunterlagen so objektiv wie möglich, Raum für Schubladendenken sollte es nicht geben. „Bei YoungCapital bekommt jeder eine zweite Chance, sich noch einmal zu präsentieren. Einigen Bewerbern gelingt das mündlich sogar besser als schriftlich”, erklärt Franzi. „Es geht darum, den Menschen kennenzulernen, der hinter der Bewerbung steckt.”

 

In diesem Sinne merke dir: Das A und O beim Schreiben deiner Bewerbung ist, deine Persönlichkeit zu zeigen. Ein Tipp, zahlreiche Möglichkeiten. Denn wie heißt es doch so schön: viele Wege führen nach Rom.

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