Abgebrochenes Studium im Lebenslauf

Ein abgebrochenes Studium im Lebenslauf – ein Ausschlusskriterium bei der Jobsuche? Das muss nicht sein. Es gibt zahlreiche Gründe, warum Menschen ihren Weg durch das Hochschulsystem nicht fortsetzen – falsche Vorstellungen, Überforderung oder finanzielle Probleme. Dafür haben die Personaler mehr als Verständnis, vorausgesetzt du bist ehrlich und kommunizierst offen deine Gründe. Aber muss ein abgebrochenes Studium wirklich in den Lebenslauf? Und falls ja, wie formulierst du das am besten? Das und noch viel mehr erfährst du in diesem Artikel. Also, lies dich durch die Infos und erfahre, worauf du am besten achtest, wenn du dein abgebrochenes Studium im Lebenslauf angibst.

Ist ein abgebrochenes Studium schlimm?

Die Gründe für ein abgebrochenes Studium im eigenen Lebenslauf können vielfältig sein. Die meisten entscheiden sich bereits in sehr jungen Jahren für einen Studiengang, ohne genau zu wissen, wohin sie beruflich eigentlich möchten. Während des Studierens merken sie dann, dass sie andere Leidenschaften und Interessen haben. Ein weiterer Grund ist der hohe Druck, der je nach Studium und Universität vorherrschen kann. Schaffst du es trotz intensivem Lernen nicht, deine Prüfungen zu bestehen, kann das zu viel Frustration und – im schlimmsten Fall – der Exmatrikulation führen.

Ein ebenfalls häufiger Grund für ein abgebrochenes Studium im Lebenslauf liegt an privaten Umständen. Die Studiengebühren können nicht bezahlt werden, gesundheitliche Herausforderungen tauchen auf oder familiäre Verpflichtungen, wie das Betreuen von Angehörigen, können die Prioritäten verschieben.

Ein angefangenes, aber nicht beendetes Studium im Lebenslauf ist also kein Versagen, sondern spiegelt häufig eine komplexe Geschichte und individuelle Herausforderungen wider. Und das wissen auch die Personaler. Mach dir also keinen Kopf darum, dass dein Studienabbruch ein riesiger Makel sein könnte.



Sollte ein abgebrochenes Studium im Lebenslauf angegeben werden?

Ein Studienabbruch führt häufig zu Rückfragen von potenziellen Arbeitgebern. Daher stellst du dir vielleicht die Frage, ob du dein abgebrochenes Studium überhaupt im Lebenslauf angeben solltest, oder es besser weglässt.

Wir würden dir auf jeden Fall dazu raten, die Karten offen auf den Tisch zu legen. Lässt du dein abgebrochenes Studium weg, führt das häufig zu einer Lücke im Lebenslauf. Diese hinterlässt meistens keinen besseren Eindruck und eventuell musst du dich dann dafür im Vorstellungsgespräch rechtfertigen. Vor allem, wenn dein angefangener Studiengang thematisch nicht ganz weit von deinem angestrebten Job ist, kannst du sogar Pluspunkte einsammeln. Denn auch ohne Abschluss hast du dir das Wissen ja trotzdem angeeignet.

In wenigen Ausnahmefällen kann es aber auch Sinn ergeben, dein abgebrochenes Studium nicht im Lebenslauf zu erwähnen. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn du relativ schnell gemerkt hast, dass der Studiengang nichts für dich ist und bereits nach wenigen Wochen oder Monaten abgebrochen hast. Solltest du dann noch einen Nebenjob ausgeübt haben, entsteht auch keine Lücke im Lebenslauf.

Das Gleiche gilt, wenn du mehrere Studiengänge angefangen und nicht beendet hast. Hast du mehrfach abgebrochen, aber zumindest ein Studium beendet? Dann ist die Sache nicht ganz so heikel. Wenn nicht, würde es tatsächlich mehr Sinn ergeben, ein abgebrochenes Studium im Lebenslauf wegzulassen. Denn ansonsten könnte der Personaler im schlimmsten Fall den Eindruck gewinnen, du wärst unmotiviert oder unentschlossen.



Abgebrochenes Studium im Lebenslauf angeben – Beispiel

Ein tabellarischer Lebenslauf, die gängigste Variante, um deinen Werdegang zu beschreiben, folgt einer bestimmten Struktur – die sieht so aus:

  1. Persönliche Daten
  2. Bildungsweg
  3. Berufliche Erfahrungen
  4. Kenntnisse und Fähigkeiten
  5. Hobbys und Interessen

Dein abgebrochenes Studium kannst du unter dem Punkt ‘Bildungsweg’ im Lebenslauf angeben. Wie bei einem tabellarischen Lebenslauf üblich, nennst du den dazugehörigen Zeitraum, deine Hochschule sowie den Studiengang.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, zu formulieren, dass du ein Studium nicht beendet hast.

Wir liefern dir drei Beispiele, wie du dein abgebrochenes Studium in den Lebenslauf integrieren kannst.

Möglichkeit 1: Neutrale Formulierung

Die erste Methode, um dein abgebrochenes Studium im Lebenslauf anzugeben, besteht darin, einfach nicht deinen Abschluss oder deine Abschlussnote zu nennen. Dies würde man für gewöhnlich tun, wenn man sein abgeschlossenes Studium auflisten möchte. Auch wenn du weniger als sechs Semester studiert hast, ist das ein Hinweis. Der Personaler kann in diesem Fall darauf schließen, dass du das Studium nicht beendet hast.

Diese Methode ist sinnvoll, wenn du im Anschluss ein Studium regulär abgeschlossen hast. So fällt der abgebrochene Studiengang nicht mehr so stark ins Gewicht.

In der Praxis würde das so aussehen:

abgebrochenes_studium_lebenslauf1

Möglichkeit 2: ‘Ohne Abschluss’ ergänzen

Eine weitere Methode, um im Lebenslauf ein angefangenes, aber nicht beendetes Studium zu nennen, erfolgt mit der Ergänzung ‘ohne Abschluss’.

Hast du über sechs Semester studiert, wird mit der ersten Methode nicht mehr ganz deutlich, dass du das Studium nicht abgeschlossen hast. Diese Ergänzung, am besten in einer Klammer oder in einer neuen Zeile, macht die Sache nochmal klarer.

Orientiere dich gerne an diesem Beispiel, um dein abgebrochenes Studium im Lebenslauf zu formulieren:

abgebrochenes_studium_lebenslauf2

Möglichkeit 3: Abgeschlossene Module angeben

Auch wenn du dein Studium nicht abgeschlossen hast, hast du vielleicht einige Prüfungen abgelegt und Module abgeschlossen. Diese kannst du unter deinem Bildungsweg auflisten.

Diese Methode lohnt sich besonders dann, wenn du Module abgeschlossen hast, die inhaltlich einen Bezug zu deiner angestrebten Stelle haben. So zeigst du dem Personaler, dass du das Wissen trotzdem erworben hast.

Dein abgebrochenes Studium kannst du in diesem Fall so im Lebenslauf beschreiben:

abgebrochenes_studium_lebenslauf3

Wähle aus den drei Beispielen die passendste Möglichkeit, um dein abgebrochenes Studium im Lebenslauf anzugeben. So wird es nicht zum Knockout-Kriterium, sondern ist einfach ein Teil, der deinen persönlichen Bildungsweg ausmacht.



Umgang mit Studienabbruch im Vorstellungsgespräch

Wie oben erwähnt, ist ein abgebrochenes Studium im Lebenslauf keinesfalls schlimm. Trotzdem haken aufmerksame Personaler gerne mal mit Fragen im Vorstellungsgespräch nach. Hier heißt es: Ruhe bewahren. In den wenigsten Fällen wollen dich potenzielle Arbeitgeber damit in die Bredouille bringen. Ganz im Gegenteil, sie wollen dich einfach besser kennenlernen und so nachvollziehen, warum du dich für einen Studienabbruch entschieden hast.

Erkläre im Vorstellungsgespräch kurz und verständlich diesen Stopp in deinem Lebenslauf und warum du dein angefangenes Studium nicht beendet hast. Sei ehrlich und betone die positiven Effekte, die der Studienabbruch auf dein jetziges Ich hatte. So zeigst du den Personalern, dass du selbstbewusst damit umgehst und deine Lerneffekte daraus ziehen konntest. Vermeide in jedem Fall Begründungen, die sich nach Ausreden anhören und rechtfertige dich nicht ewig. Das hinterlässt einen eher negativen Eindruck bei deinem Gegenüber.



Key Takeaways

Bei einem abgebrochenen Studium im Lebenslauf handelt es sich um keinen Beinbruch. Denn auch wenn es Vorurteile darüber gibt, hören heutzutage die wenigsten Personaler darauf. Schließlich ist es nur menschlich, wenn du dich mit deinem Studiengang geirrt hast, überfordert warst oder andere private Gründe hattest, die dich zum Studienabbruch bewegt haben. In den meisten Fällen ist es sinnvoll, dein angefangenes Studium im Lebenslauf anzugeben. So entsteht keine mysteriöse Lücke, die du rechtfertigen musst. Sei bei Rückfragen einfach offen und erkläre verständlich, warum du dein Studium nicht beendet hast. Personaler wissen deine Ehrlichkeit zu schätzen.

Wir bei YoungCapital wissen, dass ein geradliniger und ‘perfekter’ Lebenslauf nicht das Wichtigste im Leben ist. Daher achten wir viel mehr auf deine Persönlichkeit und matchen dich mit einem Arbeitgeber, der zu dir und deinen Vorstellungen passt. Klingt gut? Dann klick dich jetzt durch unsere offenen Stellenangebote und starte so dein neues berufliches Abenteuer.

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Häufig gestellte Fragen

  • Muss ein abgebrochenes Studium in den Lebenslauf?

  • Ein abgebrochenes Studium muss nicht zwingend in den Lebenslauf, es kann sich aber lohnen. Auf diese Weise vermeidest du eine unerklärliche Lücke im Lebenslauf und zeigst, dass du in dieser Zeit nicht arbeitslos warst.

  • Wie schreibt man einen Studienabbruch im Lebenslauf?

  • Wie du deinen Studienabbruch im Lebenslauf ausformulierst, kommt auf deine individuelle Situation an. Eine häufig genutzte Möglichkeit ist die Ergänzung mit ‘ohne Abschluss’.

  • Wie begründe ich einen Studienabbruch?

  • Sei ehrlich und erkläre offen, was dich zum Studienabbruch bewegt hat. Die meisten Personaler haben für deine Umstände Verständnis und schätzen deine Ehrlichkeit.