Lücken im Lebenslauf

Eine ‘Lücke im Lebenslauf’ – dieser Begriff kann in der Arbeitswelt manchmal für Unsicherheit sorgen. Doch keine Sorge, du bist nicht allein. Auszeiten sind keine Schandflecken, sondern vielmehr eine Gelegenheit, die eigene Geschichte zu erzählen und zu unterstreichen, was du aus ihnen gelernt hast. In diesem Artikel erfährst du, was Lücken im Lebenslauf sind und ab wann sie als solche gelten. Wir zeigen dir, wie du diese Auszeiten auf positive Weise erklären und nutzen kannst. Denn eine Lücke im Lebenslauf ist nicht das Ende, sondern eine Station auf dem Weg zu deinen beruflichen Zielen.

Was ist eine Lücke im Lebenslauf?

Bei der Zusammenstellung deiner Bewerbungsmappe spielt vor allem der Lebenslauf eine große Rolle. Doch wie gehst du mit Lücken im Lebenslauf um? Lass uns zuerst einmal klären, was überhaupt als solche angesehen wird. Im Grunde genommen handelt es sich bei einer Lücke im Lebenslauf um einen Zeitraum, in dem du keine kontinuierliche berufliche Tätigkeit vorweisen kannst. Hast du stattdessen eine Ausbildung, Weiterbildung oder ein Praktikum absolviert? Dann handelt es sich um keine Lücke, sondern der Personaler sieht, dass du die Zeit in deine Weiterbildung investiert hast.

Ab wann gilt eine Auszeit aber als Lücke im Lebenslauf? Üblicherweise spricht man davon erst ab einer Unterbrechung von zwei Monaten. Warst du zum Beispiel vier Wochen nicht beschäftigt, wird da meistens nicht nachgehakt. Erst ab zwei Monaten könnte deine Auszeit Fragen aufwerfen und du musst dich eventuell vor dem Personaler erklären.

Mögliche Folgen einer Auszeit im Lebenslauf

Personaler sind darauf spezialisiert, deinen Lebenslauf genauestens zu prüfen. Sie sehen sich deine bisherige Laufbahn an, um herauszufinden, ob du zum Unternehmen passt oder nicht. Dabei fallen natürlich auch Lücken auf. Besonders 1, 2 oder 3 Jahre andauernde Lücken im Lebenslauf bieten viel Raum für Spekulationen. Auch ständige Abbrüche könnten auf eine gewisse Unbeständigkeit hinweisen. Daher kannst du davon ausgehen, dass du diese Lücken im Vorstellungsgespräch erklären musst.

Natürlich hättest du auch die Möglichkeit, eine Auszeit im Lebenslauf zu vertuschen. Einige Bewerber geben beispielsweise nur Jahreszahlen statt Monatszahlen an, sodass sich nicht genau ablesen lassen kann, ob ein Jobwechsel nahtlos stattgefunden hat. Oder die zeitliche Einordnung wird komplett weggelassen und stattdessen nur chronologisch die Jahre an Berufserfahrung aufgelistet. Wir raten dir davon jedoch eindeutig ab. Zum einen erkennen Personaler diese Tricks meistens auf Anhieb. Zum anderen könnte dich das unglaubwürdig wirken lassen und du wirst gar nicht erst zum Kennenlerngespräch eingeladen.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Lücken im Lebenslauf nicht zwangsläufig negativ sind. Die wenigsten Menschen haben einen ‘perfekten’ Lebenslauf ohne jegliche Auszeit. Der Schlüssel liegt darin, wie du diese Lücken in deiner Bewerbung präsentierst und wie du zeigst, dass sie deine berufliche Reise bereichert haben. Mit der richtigen Herangehensweise können diese vermeintlichen Lücken zu wertvollen Stationen auf deinem Weg werden.

Typische Lücken im Lebenslauf richtig erklären

Einige Arten von Lücken im Lebenslauf lassen sich nicht nur bei dir, sondern auch bei vielen anderen Bewerbern finden. Da gilt es, diese richtig zu erklären, um so die Auszeit zu relativieren. Kleiner Spoiler: Manche dieser Auszeiten werden nicht mal als Lücke im Lebenslauf gesehen, sondern werden dir positiv angerechnet.

Studienwechsel

Ein Studienwechsel kann viele Gründe haben, sei es, um die persönlichen Interessen besser zu verfolgen oder um sich beruflich neu zu orientieren. Dies kann häufig zu einer mehrmonatigen Auszeit führen, da du auf das neue Semester warten musst. Möchtest du diese Lücke im Lebenslauf erklären, ist Offenheit wichtig. Meistens handelt es sich dabei um keinen Beinbruch, solange du nicht alle paar Semester dein Studienfach wechselst.

Berufseinstieg

Nach deiner Ausbildung oder deinem Studium brauchst du als Berufseinsteiger häufig eine gewisse Anlaufzeit, bevor du deinen ersten Job ergatterst. Der Berufseinstieg dauert länger als geplant? Bis zu sechs Monaten musst du diese Lücke im Lebenslauf nicht zwingend erklären. Personalern ist nämlich bewusst, dass du bei deinem ersten Job besonders wählerisch bist. Es wird aber gerne gesehen, wenn du zeigst, dass du dir Mühe gegeben hast, deine Erfolgschancen auf deinen Traumjob zu maximieren. Nimm daher während deiner Bewerbungszeit am besten an Weiterbildungen oder Praktika teil.

Auslandsaufenthalt

Ein Auslandsaufenthalt ist eine wertvolle Erfahrung, die deine interkulturelle Kompetenz und Sprachkenntnisse erweitert. Daher wird sie nicht als negative Auszeit im Lebenslauf gesehen, sondern eher als Bereicherung. Mach dir also keine Sorgen, wenn du gerne ein Gap-Year oder Work & Travel einlegen möchtest, aber nicht genau weißt, wie das im Lebenslauf wirkt. Die Personaler werden sich freuen, wenn du ihnen davon berichtest, wie du durch deine Reise persönlich gewachsen bist.

Soziales Engagement

Hier gilt das gleiche wie bei einem Auslandsaufenthalt. Entscheidest du dich dazu, für eine gewisse Zeit nicht zu arbeiten, sondern diese Lücke im Lebenslauf mit sozialem Engagement zu füllen, zeigt das von einem starken Charakter. Es lässt darauf hinweisen, dass du ein sozialer und engagierter Mensch bist, was dich von der Masse an Bewerbern positiv hervorhebt. Denn diese Soft Skills sind im beruflichen Alltag mehr als wichtig.

Krankheit

Eine krankheitsbedingte Lücke im Lebenslauf richtig zu erklären, kann tricky sein. Denn bei Arbeitgebern könnte der Eindruck entstehen, dass du öfter krank wirst und daher häufiger ausfällst. Wichtig zu wissen: Über Krankheiten musst du im Vorstellungsgespräch nicht reden, es sei denn, du fühlst dich wohl dabei, dies zu tun. Die Betonung sollte dann am besten auf deiner Genesung und den positiven Lernerfahrungen liegen. Rechtlich gesehen, darfst du aber gar nicht erst nach deiner Krankheit gefragt werden. Hierbei reicht es, wenn du ‘Auszeit aus gesundheitlichen Gründen’ in deinen Lebenslauf schreibst.

Dies sind Beispiele, wie du deine Lücken im Lebenslauf mit einer Erklärung füllen kannst. Es kann aber natürlich auch sein, dass du aus einem ganz anderen Grund für einen Zeitraum nicht berufstätig warst. In solchen Fällen ist es wichtig, dass du herausfindest, wie du während dieser Zeiten persönlich gewachsen bist. Lege deinen Fokus darauf und lass dich so von einer Lücke im Lebenslauf nicht von deinem Traumjob abhalten.

Key Takeaways

Du siehst, eine gewisse Zeit lang arbeitslos zu sein und eine Lücke im Lebenslauf zu haben, muss nicht zwangsweise negativ auffallen. Die Frage ist nur, wie du diese begründen kannst. Ganz gleich, ob es sich um eine kleinere Auszeit oder um eine mehrjährig andauernde Lücke handelt – vermeide es auf jeden Fall zu lügen. Eine ehrliche Antwort kommt bei deinem Arbeitgeber immer besser an. Denn selbst wenn du durch eine Lüge einen Job ergatterst, kann eine Falschangabe im Lebenslauf zu einem späteren Zeitpunkt zum Kündigungsgrund werden.

Gut zu wissen: Bei YoungCapital achten wir nicht ausschließlich auf deinen Lebenslauf, sondern vor allem auf deine Persönlichkeit. Auf diese Weise finden wir einen Arbeitgeber, der zu dir und deinen Motivationen passt. Registriere dich also jetzt mit einem kostenlosen Account und klicke dich durch unsere offenen Stellenangebote. So findest du im Nullkommanichts dein berufliches Match.

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Häufig gestellte Fragen

  • Was sind Lücken im Lebenslauf?

  • Bei einer Lücke im Lebenslauf handelt es sich um einen Zeitraum, in dem du keine kontinuierliche berufliche Tätigkeit vorweisen kannst. Wenn du eine Ausbildung, eine Weiterbildung oder ein Praktikum absolviert hast, wird das nicht als Lücke gesehen.

  • Ab wann gilt eine Auszeit als Lücke im Lebenslauf?

  • Üblicherweise spricht man erst ab einer Unterbrechung von zwei Monaten von einer Lücke im Lebenslauf. Bei kürzeren Zeiträumen wird für gewöhnlich nicht nachgehakt.

  • Wie kann ich Lücken im Lebenslauf erklären?

  • Wie du deine Lücken im Lebenslauf richtig erklären kannst, kommt ganz auf die Ursache dieser Auszeiten an. Bei Krankheiten bist du zu keiner Erläuterung verpflichtet. Bei anderen Gründen ist es wichtig, dass du betonst, inwiefern die Lücken dich persönlich weitergebracht haben.