Feedbackregeln spielen eine entscheidende Rolle in jedem Arbeitsalltag, indem sie die Qualität der Kommunikation und der Zusammenarbeit grundlegend beeinflussen und lenken. Hier erkunden wir für Sie die Grundlagen und präsentieren Ihnen 10 goldene Regeln für konstruktives Feedback. Außerdem betrachten wir die Bedeutung von Ich-Botschaften im Feedbackprozess und untersuchen, wie Feedbackregeln genau in Teamumgebungen angewendet werden können. Schließlich bieten wir Ihnen praktische Beispiele, um Ihnen zu zeigen, wie Sie diese Regeln in Ihrem eigenen Arbeitskontext anwenden können. Bereit, Ihre Feedbackkultur zu verbessern und mit implementierten Feedbackregeln ein deutlich produktiveres Arbeitsumfeld zu schaffen?
Auf die Plätze, fertig – Tarif berechnen?
Vergeuden Sie kein Budget und finden Sie heraus, wie wir Ihr Unternehmen mit qualifizierten Mitarbeitern voranbringen können.
Was sind Feedbackregeln?
Feedbackregeln sind essenziell für eine effektive Mitarbeiterführung und die Entwicklung eines positiven Arbeitsklimas. Sie dienen als Leitfaden für konstruktives Feedback, das in den meisten Fällen sowohl von Vorgesetzten als auch von Kollegen gegeben werden kann. Diese Regeln fördern eine wertschätzende Kommunikation über Leistung und Verhalten, sowohl beim Geben als auch beim Nehmen von solchem Feedback. Von regelmäßigen Mitarbeitergesprächen bis hin zu kurzen Walk-and-Talks ist eine strukturierte Feedbackkultur durch Einhalten der folgenden Punkte entscheidend für die Entwicklung und den Erfolg Ihrer Mitarbeiter. Geben Sie Ihren Führungskräften die Werkzeuge an die Hand, um diese Richtlinien wirksam umzusetzen und das Potenzial Ihres Teams optimal zu entfalten.
10 goldene Feedbackregeln
Bei Feedback geht es generell darum, einen konstruktiven Austausch zu ermöglichen, der sowohl positive als auch negative Aspekte anspricht. Überschwängliches Lob mag kurzfristig motivierend wirken, kann aber langfristig zu Selbstzufriedenheit führen, während missliche Kritik demotivierend ist. Um einen ausgewogenen Ansatz zu finden und extremes Feedback zu vermeiden, sind diese 10 goldenen Feedbackregeln von entscheidender Bedeutung. Diese Regeln bieten eine strukturierte und respektvolle Methode, um Feedback zu geben: Sie zielen darauf ab, ein positives und unterstützendes Betriebsklima zu schaffen, indem sich jeder gleich ausdrücken kann. Außerdem empfehlen wir Ihnen, diese Feedbackregeln in einem persönlichen Gespräch anzuwenden.
1. Sorgfältige Vorbereitung:
Bevor Sie Feedback geben, sammeln Sie Fakten und Beispiele, definieren Sie klare Ziele und konzentrieren Sie sich auf die wichtigsten Aspekte. Einverständnis von Mitarbeitern einzuholen, schafft Offenheit und Vertrauen.
2. Entwicklung einer Agenda:
Strukturieren Sie das Feedbackgespräch, um eine effektive Kommunikation zu gewährleisten. Eine klare Agenda ermöglicht es Ihrem Gegenüber, Ihre Rückmeldungen besser zu verstehen und zu verarbeiten.
3. Präsenz im Gespräch:
Persönliche Interaktion fördert Vertrauen und Offenheit. Auch in Zeiten von virtueller Kommunikation ist es wichtig, sich Zeit für persönliche Gespräche zu nehmen, um Zwischentöne besser wahrzunehmen.
4. Zeit nehmen:
Planen Sie als feste Regel ausreichend Zeit für das Geben von Feedback ein, um eine gründliche Diskussion zu ermöglichen und Wertschätzung zu zeigen. Ein zeitnahes Feedback signalisiert Ernsthaftigkeit und Bedeutung.
5. Wertschätzende Haltung:
Behandeln Sie Ihr Gegenüber respektvoll und auf Augenhöhe. Eine unterstützende Haltung fördert konstruktive Gespräche und stärkt das Vertrauen.
6. Emotionale Neutralität:
Vermeiden Sie als Feedbackregel unbedingt emotionale Ausbrüche und Schuldzuweisungen. Emphatisches Verhalten schafft eine Atmosphäre des Verständnisses und der Zusammenarbeit.
7. Konstruktivität und Ehrlichkeit:
Seien Sie konkret in Ihrer Kritik und betonen Sie auch positive Entwicklungen. Ehrliches Feedback fördert Einsicht und Selbstreflexion.
8. Hervorhebung von Stärken:
Loben Sie gute Leistungen und Potenziale, um Motivation und Engagement zu steigern.
9. Aktives Zuhören:
Zeigen Sie Interesse an den Ansichten und Bedürfnissen Ihres Gegenübers. Aktives Zuhören fördert Verständnis und Zusammenarbeit.
10. Zusammenfassung von Ergebnissen:
Halten Sie als letzte Regel beim Feedback gemeinsam entwickelte Ziele fest, um eine klare Grundlage für die zukünftige Zusammenarbeit zu schaffen. Klare Zielsetzungen motivieren und fördern Fortschritt.
Die 11. Feedbackregel für HR und Führungskräfte könnte lauten: Reflektieren Sie stets, ob Sie genügend Zeit, Engagement und Leidenschaft investiert haben. Selbst wenn Sie glauben, dass Ihre Kritik klar und passend war, ist es wichtig, sich kontinuierlich zu hinterfragen und zu verbessern. Denn wer zu schnell verstanden hat, hat möglicherweise nicht alle Aspekte vollständig berücksichtigt und dadurch wertvolle Chancen zur Entwicklung und Verbesserung übersehen.
Ich-Botschaften im Feedback?
Es ist mittlerweile deutlich geworden: Feedback ist nicht einfach eine objektive Beurteilung von Leistungsmerkmalen, sondern vielmehr eine individuelle Sichtweise auf das Verhalten oder die Leistung eines Mitarbeiters – Ihre Sichtweise. Neben den 10 goldenen Feedbackregeln ist die Ich-Botschaft ein zentraler Hebel für die konstruktive und wertschätzende Vermittlung Ihrer Kritik. Sie wird am besten über die www-Methode vermittelt. Rufen Sie für mehr Details unseren Artikel dazu auf – hier haben wir die Methode nur in aller Kürze zusammengefasst:
- Phase 1 – Wahrnehmung: In dieser Phase geht es ausschließlich darum, was Sie beobachtet haben. Es beinhaltet jedoch noch keine Wertung. Zum Beispiel: ‘Ich habe wahrgenommen/beobachtet/festgestellt/gesehen …’
- Phase 2 – Wirkung: Hier teilen Sie mit, welche Auswirkungen die Beobachtung auf Sie hat. Zum Beispiel: ‘Das löst bei mir aus/Das bewirkt bei mir …’
- Phase 3 – Wunsch: In dieser Phase geben Sie an, was Ihre Erwartungen oder Wünsche aufgrund Ihrer Beobachtungen sind. Zum Beispiel: ‘Deshalb wünsche ich mir/Darum möchte ich gerne …’
- Verwenden Sie Ich-Botschaften als Feedbackregel, um Ihre Perspektive zu teilen.
- Trennen Sie die Beschreibung von der Bewertung und geben Sie konkrete Beispiele und Situationen an.
- Konzentrieren Sie sich auf das Verhalten und die Leistung, nicht auf die Person.
- Geben Sie Ihre Rückmeldung zeitnah und äußern Sie dabei Ihre Wünsche oder Bedürfnisse.
- Hören Sie aktiv zu und lassen Sie Ihrem Gegenüber die Möglichkeit, sich vollständig auszudrücken.
- Klären Sie Unklarheiten und akzeptieren Sie unterschiedliche Wahrnehmungen.
- Beziehen Sie das Feedback auf Ihre Leistung und Ihr Verhalten, nicht auf Ihre Persönlichkeit.
- Nutzen Sie das Feedback zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung und nehmen Sie sich Zeit, um es zu verarbeiten.
Durch eine Ich-Botschaft im Feedback zeigen Sie Ihrem Gegenüber echte Wertschätzung, da Sie Ihre persönliche Sichtweise, Ihre Beobachtungen und Ihre Wahrheit teilen.
Feedbackregeln im Team
Team-Feedback ist nicht nur eine Angelegenheit für Vorgesetzte, sondern ein integraler Bestandteil der Zusammenarbeit unter Kollegen. Es ist wichtig zu erkennen, dass verschiedene Standpunkte und Meinungen existieren können: Feedbackregeln dienen dazu, sowohl dem Nehmer als auch dem Geber einen Spiegel vorzuhalten.
Feedbackregeln für Geber von Feedback im Team:
Feedbackregeln für Nehmer von Feedback im Team:
Als Manager oder im HR können Sie dazu beitragen, dass Teams sich beispielsweise an die Grundprinzipien der 5 Finger-Methode halten. Dabei steht jeder der fünf Finger für eine Feedbackregel: Vom Daumen, der für Lob und Anerkennung geben steht, bis hin zum kleinen Finger, der Wünsche für künftiges Verhalten symbolisiert. Stöbern Sie durch unser HR-Lexikon und entdecken Sie noch mehr Feedback-Methoden.
Feedbackregeln Beispiele
Basierend auf der Anwendung der 10 goldenen Feedbackregeln, der Ich-Botschaft und der oben genannten 3 Ws, haben wir Ihnen hier einige konkrete Beispiele zum besseren Verständnis aufgelistet:
1. Sorgfältige Vorbereitung
Richtig: ‘Ich habe gesehen, dass du in den letzten Wochen hart an diesem Projekt gearbeitet hast und dabei einige herausragende Ergebnisse erzielt hast. Ich würde gerne darüber sprechen und sehen, wie wir deine Leistung noch weiter verbessern können.’
Falsch: ‘Deine Leistung war okay, aber ich denke, du könntest besser sein.’
2. Konkrete Beispiele verwenden
Richtig: ‘In deiner Präsentation hast du klare Daten und Fakten verwendet, was wirklich half, die Botschaft zu vermitteln. Zum Beispiel, als du die Umsatzdaten für das letzte Quartal präsentiert hast.’
Falsch: ‘Deine Präsentation war langweilig und hat mich nicht überzeugt.’
3. Zeitnahe Kommunikation
Richtig: ‘Danke, dass du dir Zeit genommen hast, um das Projekt abzuschließen. Ich wollte dir schnell Feedback geben, damit du sofort daran arbeiten kannst, es zu verbessern.’
Falsch: ‘Ich werde dir nächste Woche Feedback zu deiner Arbeit geben.’
4. Wertschätzende Haltung
Richtig: ‘Ich schätze deine Bemühungen, aber ich denke, es gibt einige Bereiche, in denen wir uns verbessern können. Lass uns darüber sprechen, wie wir das erreichen können.’
Falsch: ‘Du machst immer Fehler. Kannst du nicht besser werden?’
5. Aktives Zuhören
Richtig: ‘Danke, dass du mir deine Gedanken mitgeteilt hast. Ich möchte sicherstellen, dass ich sie vollständig verstanden habe. Könntest du das noch einmal erklären?’
Falsch: ‘Ich habe verstanden, was du gesagt hast, aber ich denke immer noch, dass du falsch liegst.’
6. Konstruktive Lösungen anbieten
Richtig: ‘Ich habe ein paar Ideen, wie wir das Problem lösen könnten. Möchtest du sie hören und gemeinsam darüber sprechen?’
Falsch: ‘Du machst immer Fehler. Ich weiß nicht, was wir tun sollen.’

Key Takeaways
- Feedbackregeln sind Richtlinien, die helfen, konstruktive, unterstützende und effektive Kritik zu geben und zu empfangen.
- Feedbackregeln sorgen dafür, dass sich Geber und Nehmer von Feedback sich auf der gleichen respektvollen Ebene austauschen.
- Eine Ich-Botschaft im Feedback kommuniziert die persönlichen Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen des Sprechers ohne Schuldzuweisungen.
- Feedbackregeln im Team sichern den ständigen Austausch der Mitglieder und sorgen somit für Fortschritt und Entwicklung.
Häufig gestellte Fragen
-
Welche fünf Feedbackregeln gibt es?
-
Warum Feedbackregeln?
Die fünf Feedbackregeln betonen die Bedeutung guter Vorbereitung, einer wertschätzenden Haltung, klare und konstruktive Kommunikation sowie die Einbeziehung konkreter Beispiele, um eine effektive Rückmeldung zu gewährleisten und die Zusammenarbeit zu fördern.
Feedbackregeln sind entscheidend, um ein strukturiertes und respektvolles Umfeld für konstruktive Rückmeldungen zu schaffen und sicherzustellen, dass sowohl Feedbackgeber als auch -nehmer davon profitieren können. Sie legen klare Richtlinien fest, die helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Effektivität der Kommunikation im Team zu steigern.