Handschriftlicher Lebenslauf

Was ist ein handschriftlicher Lebenslauf?

Der Lebenslauf ist dir bestimmt ein Begriff – ein Dokument, welches deinen bisherigen Werdegang beschreibt. Doch was genau ist ein handschriftlicher Lebenslauf? Wir verraten es dir: Anders als heutzutage üblich, verfasst du in diesem Fall keinen tabellarischen Lebenslauf. Stattdessen handelt es sich hierbei um eine Variante des ausführlichen Lebenslaufs. Das bedeutet, dass du auf einem DIN A4-Papier eine Art Aufsatz schreibst. Wie der Name bereits vermuten lässt, erstellst du diesen Fließtext nicht am Computer, sondern formulierst ihn handschriftlich aus.

Warum eine handgeschriebene Bewerbung?

Eine handgeschriebene Bewerbung ist heutzutage alles andere als üblich. Daher solltest du diese auch nur einreichen, wenn ausdrücklich danach verlangt wird. Ansonsten läufst du Gefahr, dass deine Bewerbung bereits vorab aussortiert wird, weil sie nicht den üblichen Formatierungsanforderungen entspricht. Steht hierzu nichts in der Stellenausschreibung, machst du in der Regel mit einem tabellarischen, am Computer erstellten Lebenslauf nichts falsch.

Wer aber verlangt noch einen ausführlichen handschriftlichen Lebenslauf? Häufig ist das dann der Fall, wenn du dich auf eine Stelle bewirbst, in der deine Handschrift eine Rolle spielt. In Berufen, die sich mit visuellem Design und künstlerischer Darstellung befassen, kann eine ästhetisch ansprechende Handschrift oder Kalligrafie als zusätzliche Qualifikation betrachtet werden. Auch für Lehrer von Grundschulen ist eine klare und gut lesbare Handschrift wichtig, da sie dies ihren Schülern beibringen müssen. Darüber hinaus fragen auch Behörden, sowie Institutionen aus dem Justizbereich oder dem Gesundheitswesen manchmal nach einem handschriftlichen Lebenslauf.

Du möchtest dich bei einem kleinen oder mittelständischen Unternehmen, welches noch traditioneller aufgestellt ist, bewerben? Diese Betriebe legen oft Wert darauf, dass du Mühe und Zeit in deine Bewerbungsmappe investierst. So möchten sie herausfinden, ob du wirklich an der ausgeschriebenen Stelle interessiert bist und Engagement zeigst.

Ein weiterer Grund, warum eine Firma möchte, dass du deinen Lebenslauf handschriftlich erstellst, ist, weil sie durch deine Handschrift Rückschlüsse auf deine Persönlichkeit ziehen möchte. Dafür arbeiten sie eng mit Schriftexperten zusammen, die deine Handschrift entschlüsseln. Was diese über dich aussagen kann, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Was sagt die Handschrift über jemanden aus?

Wird dein handschriftlicher Lebenslauf dafür genutzt, deine Persönlichkeit einzuschätzen, handelt es sich um sogenannte grafologische Gutachten. Entweder werden diese durch Schriftexperten ausgeführt, oder durch computergestützte Software.

Bei einer handgeschriebenen Bewerbung kann die Handschrift eines Bewerbers auf verschiedene Weisen interpretiert werden. Hier sind einige allgemeine Aspekte, die bei der Handschriftenanalyse im Kontext einer Bewerbung betrachtet werden könnten:

• Lesbarkeit: Eine klare, gut lesbare Handschrift deutet oft auf eine präzise und strukturierte Persönlichkeit hin. Lesbarkeit ist wichtig, da Arbeitgeber davon ausgehen könnten, dass klare Kommunikation eine Priorität ist.
• Stil und Ästhetik: Ein ästhetisch ansprechender Schreibstil kann auf Kreativität, Sorgfalt und Aufmerksamkeit zum Detail hinweisen. Dies wird besonders in kreativen Berufen oder künstlerischen Branchen geschätzt.
• Konsistenz: Eine gleichmäßige und konsistente Handschrift bei einem handgeschriebenen Lebenslauf könnte auf Beständigkeit und Ausdauer hindeuten. Dies könnte als positive Eigenschaft für Positionen betrachtet werden, die Genauigkeit und Kontinuität erfordern.
• Druck oder Drucklosigkeit: Die Intensität des Drucks auf das Papier sowie die Drucklosigkeit könnten als Hinweis auf Selbstbewusstsein oder Sensibilität interpretiert werden. Ein kräftiger Druck weist auf Entschlossenheit hin, während leichterer Druck eher von Sensibilität oder Zurückhaltung zeugt.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Handschriftenanalyse keine exakte Wissenschaft ist und Interpretationen variieren können – auch wenn es Personen gibt, die davon überrascht sind, wie sehr die Analysen auf sie zutreffen. Daher ist es nicht empfehlenswert, zu viel Wert auf die Interpretation eines handschriftlichen Lebenslaufs zu legen. Im Vordergrund sollten trotzdem die inhaltlichen Aspekte und die professionelle Präsentation stehen.

Handschriftlicher Lebenslauf: Aufbau & Beispielsätze

Auch bei einem handschriftlichen Lebenslauf ist es wichtig, einen klaren Aufbau und nachvollziehbare Struktur einzuhalten. Während ein tabellarischer Lebenslauf auch anti-chronologisch gelistet werden kann, sollte dein Aufsatz chronologisch formuliert werden. Vermeide übermäßige Details, sondern halte den Inhalt auf das Wesentliche konzentriert. Als grobe Richtlinie sollte dein Aufsatz nicht länger als zwei DIN A4-Seiten betragen.

Davon abgesehen, folgt der handgeschriebene Lebenslauf aber dem gewohnten Aufbau. Diese sieht wie folgt aus:

Kopfteil

Im Kopfteil formulierst du deine Überschrift, in diesem Fall ‘Lebenslauf’.

Einleitung

Fasse in der Einleitung deine persönlichen Daten zusammen. Hierzu gehören dein Name, dein Geburtstag sowie deine aktuelle Anschrift. Als Beispiel für deinen handschriftlichen Lebenslauf:

‘Mein Name ist Erika Mustermann. Ich wurde am 12.12.1995 in Berlin geboren und lebe derzeit in Hamburg.’

Hauptteil

Unter deinen Hauptteil fallen folgende Punkte: deine Ausbildung, dein bisheriger Werdegang, deine Kenntnisse sowie deine Interessen. Wir empfehlen dir, deine Absätze durch Überschriften thematisch zu gliedern und durch Absätze zu trennen. Auf diese Weise stellst du sicher, dass der Leser nicht vom Inhalt erschlagen wird, sondern deine Stationen im Leben gut nachvollziehen kann. Hier einige Beispiele für deinen handschriftlichen Lebenslauf:

‘Ich habe mein Studium der Betriebswirtschaftslehre im Mai 2019 abgeschlossen (Notendurchschnitt 1,5). Dabei habe ich mich insbesondere auf die Themengebiete Marketing und Vertrieb spezialisiert.’

‘Im Rahmen meines Studiums habe ich ein sechsmonatiges Pflichtpraktikum bei der Mustermann AG absolviert …’

‘Durch mein Studium habe ich essenzielle Kenntnisse im Umgang mit Excel erworben …’

‘In meiner Freizeit beschäftige ich mich gerne mit Musik. Seit 2017 bin ich Mitglied im Orchester-Verein …’

Kleiner Tipp: Besonders als Berufseinsteiger lohnt es sich, deine Hobbys und Interessen im Lebenslauf anzugeben. Denn auf diese Weise kann sich der Personaler trotz weniger Berufserfahrungen ein Bild von dir und deinen Charaktereigenschaften machen.

Schluss

Zum Schluss deines handgeschriebenen Lebenslaufs beschreibst du, warum du dich im Speziellen für diesen Arbeitgeber interessierst. Ganz am Ende folgt das aktuelle Datum, die Ortsangabe sowie deine Unterschrift.

‘Der ausgeschriebene Verantwortungsbereich deckt sich mit meinen Interessen und erlernten Kenntnissen aus dem Studium. An der Mustermann AG als Arbeitgeber schätze ich insbesondere …’

Ganz wichtig ist, dass du bei der Erstellung deines handschriftlichen Lebenslaufs nicht blind irgendeinem Muster folgst. Unsere Beispiele sollen dir nur als Inspiration dienen. Passe deinen Text immer an den jeweiligen Arbeitgeber an und beschreibe, inwiefern dein bisheriger Werdegang zu der angestrebten Stelle passt. So zeigst du, dass du dir bei deiner handgeschriebenen Bewerbung Mühe gegeben hast und hinterlässt einen positiven Eindruck. Noch mehr Tipps erhältst du im nächsten Abschnitt.

Tipps für deinen handschriftlichen Lebenslauf

Zum Inhalt und zum Aufbau eines handschriftlichen Lebenslaufs hast du bereits einige Hinweise bekommen. Abgesehen davon helfen dir diese zusätzlichen Tipps dabei, dass du bei deinem zukünftigen Arbeitgeber aus der Masse hervorstichst:

• Papierqualität wählen: Verwende hochwertiges, weißes oder cremefarbenes Papier für einen professionellen Eindruck. Achte darauf, dass das Papier nicht zu dünn ist.
• Stiftauswahl: Verwende einen qualitativ hochwertigen Stift mit schwarzer oder blauer Tinte. Achte darauf, dass der Stift nicht zu dick oder zu dünn ist, um die Lesbarkeit zu gewährleisten.
• Ränder beachten: Lasse ausreichend Platz um die Ränder herum, um den Lebenslauf sauber und professionell aussehen zu lassen.
• Unterstreichungen und Fettdruck: Betone wichtige Informationen durch Unterstreichungen. Dies hilft dabei, Schlüsselinformationen hervorzuheben.
• Konsistenz bei Überschriften: Wenn du Überschriften wie ‘Berufserfahrung’ oder ‘Ausbildung’ verwendest, halte diese Überschriften durch den gesamten handschriftlichen Lebenslauf konsistent.
• Korrekturlesen: Überprüfe den Lebenslauf sorgfältig auf Rechtschreibfehler und grammatische Ungenauigkeiten. Fehler können den Eindruck von Unachtsamkeit erwecken.
• Geeignetes Format: Wenn du deinen handgeschriebenen Lebenslauf per Post versendest, falte ihn sorgfältig und platziere ihn in einem passenden Umschlag, um sicherzustellen, dass er ordentlich ankommt.

Indem du diese zusätzlichen Tipps beachtest, stellst du sicher, dass dein handschriftlicher Lebenslauf nicht nur inhaltlich überzeugt, sondern auch ästhetisch ansprechend und professionell wirkt.

Key Takeaways

Heutzutage wird nicht mehr häufig nach einem handschriftlichen Lebenslauf gefragt. Sollte das aber doch vorkommen, bietet diese Form des Lebenslaufs eine alternative Möglichkeit, dich zu präsentieren und einen persönlichen Touch in den Bewerbungsprozess einzubringen. Durch die Handschrift wird eine individuelle Note vermittelt, die über den reinen Inhalt hinausgeht. Dieser traditionelle Ansatz kann in bestimmten Branchen und Situationen eine positive Wirkung haben, insbesondere wenn Kreativität, Persönlichkeit und Originalität gefragt sind.

Für eine erfolgreiche handgeschriebene Bewerbung sind sorgfältige Planung und Lesbarkeit entscheidend. Die Auswahl hochwertiger Materialien, ein klarer Schreibstil und die Beachtung grundlegender Formatierungsregeln tragen dazu bei, dass du einen positiven Eindruck hinterlässt. Berücksichtige dabei immer die spezifischen Anforderungen und Erwartungen der Branche und des Unternehmens und steigere so deine Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung.

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